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Service Learning

meets

Grundschulpädagogik.KU

– Professionalisierung im Lehramtsstudium durch Engagement

Projektleitung: Dr. Petra Hiebl

Gefördert von UNISERVITATE. Service-learning in Catholic Higher Education

Projektidee

Das Projekt „Service Learning“ des Lehrstuhls für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik verzahnt Grundschul-Lehrerbildung und Service Learning. Fachliche Inhalte und Engagement-Erfahrungen der Studierenden in der Gesellschaft werden verknüpft.

Wenn Studierende nicht nur anhand von Theorie und Empirie neue Weltzugänge kennenlernen, sondern flankierend dieses Wissen auch in serviceorientierten Projekten anwenden können, wird das Lernen mehrdimensional: Fachliche Expertise wird durch authentische Möglichkeiten zum Wissenstransfer und Problemlösen gestärkt. Die Arbeit in professionellen Lerngemeinschaften bereitet Studierende zudem auf eine Lebens- und Arbeitswelt vor, in der die Lösung komplexer Probleme in der Regel eine interdependente Arbeitsleistung von Teams erfordert (Klopsch & Sliwka 2019).

Das Projekt startete im Sommersemester 2022. Ausgehend von theoretischen Überlegungen und empirischen Befunden zu Service Learning erfolgt innerhalb eines Projektmoduls der Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik die Planung, Durchführung und Reflexion eines eigenen Service-Learning-Projekts. Verlauf und Inhalt der Projekte (z. B. soziale, bildungsrelevante, ökologische, politische oder kulturelle Themen) wurden dabei von den Studierenden mithilfe eines Handlungsleitfadens und unter Einbezug eines (schulischen) Engagement-Partners entwickelt.

Theorie

Konzept Service Learning

„Service Learning“ oder auch „Lernen durch Engagement“ ist eine projektorientierte Lehr-/Lernform, die das Lernen fachspezifischer Inhalte mit ehrenamtlichem Engagement für die Gesellschaft in Form einer Dienstleistung verknüpft und Studierenden Möglichkeiten zur Reflexion bietet. Service Learning stärkt nicht nur die fachlichen Kompetenzen der Studierenden, sondern gibt auch Impulse zur Persönlichkeitsentwicklung und erweitert die Schlüsselkompetenzen der Studierenden (u. a. Reinders 2016; Bartsch & Grottker 2021).

 

Deeper Learning

Als Form der Hochschuldidaktik erfüllt das Service Learning auch empirisch gesehen die Anforderungen an ein „Deeper learning“, wie es im Kontext der gesellschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zunehmend postuliert wird. „Deeper Learning“ beschreibt eine Pädagogik, in der Lernende sich tiefgreifend mit Wissen auseinandersetzen und selbst Wissen generieren, indem sie es sowohl über instruktiv gesteuerte Prozesse der Aneignung als auch über selbstregulierte Prozesse der Ko-Konstruktion und Ko-Kreation verarbeiten.Die Aneignung von Wissen einerseits und den vier zentralen überfachlichen Zukunftskompetenzen Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität andererseits, gehen beim „Deeper Learning“ Hand in Hand. Wissensaneignung und kreatives Problemlösen werden in einem Lernarrangement verknüpft und aufeinander bezogen (Sliwka 2022).

Reflexion

Reflexion wird als zentrales, wenn nicht sogar als das zentrale Merkmal von Service Learning angesehen, denn sie spielt eine entscheidende Rolle um gemachte Erfahrungen und erlangte Fertigkeiten verarbeiten, ordnen und bewerten zu können (Kink 2006). Lernen meint vor allem, Bedeutungen zu schaffen, also bewusste Erfahrungen zu einem Thema zu machen und diesen Bedeutung zu verleihen (Sliwka & Frank 2005).

 

Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse zu Service Learning

Forschung zu Service Learning ist umfangreich. Es liegen laut Reinders 2016 sieben Meta-Analysen vor, sechs davon vom internationalen Parkett und ein Forschungsüberblick für Deutschland. Eine grobe Zuordnung von Variablenklassen der Meta-Analysen zu übergeordneten Merkmalsbereichen Heranwachsender ermöglicht einen ersten Vergleich der Haupteffekte, die in den drei Untersuchungen von Celio et al. (2011), Conway et al. (2009) sowie Yorio und Ye (2012) gefunden wurden.
Diese Merkmalsbereiche sind im Einzelnen:
Akademische Merkmale wie Lernerfolg, Lernmotivation udgl.;
zivilgesellschaftliche Merkmale, z. B.: Bereitschaft zu Wählen oder zu zukünftigem sozialen Engagement, demokratische Einstellungen;
Sozialmerkmale von Personen, insbesondere prosoziales Verhalten oder prosoziale Einstellungen;
Persönlichkeitseigenschaften wie Selbstwirksamkeit, persönliche Wertvorstellungen etc. (Reinders 2016)

Service-Learning-Projekte der Grundschullehramtsstudierenden im Sommersemester 2022

Märchenspaß – Groß hilft Klein

Kindergartenkinder treffen Schulkinder in der Ferienzeit
Engagement-Partner: freiRaum der Bürgerhilfe Ingolstadt KiTa GmbH

Link zu Materialien und Presseberichte der Projekte

Alltagskompetenz Fahrrad

Vermittlung von Alltagskompetenzen rund um das Fahrrad
Engagement-Partner: Grundschule Sandersdorf

Link zu Materialien und Presseberichte der Projekte

Generationen-Kochkurs

Gesunde Ernährung vermitteln durch gemeinsamen Kochkurs
Engagement-Partner: Grundschule Ostend und Seniorenzentrum Neuburg

Link zu Materialien und Presseberichte der Projekte

Klein trifft Groß

Gemeinsame Aktivitäten von Senioren und Kindern
Engagement-Partner: Kindergarten und Seniorenzentrum in Beilngries

Link zu Materialien und Presseberichte der Projekte

Kleine Forscher

Lernen durch Lehren: 6./7. Klässler erklären Erstklässlern Experimente
Engagement-Partner: Schule an der Altmühl Eichstätt, Willibalds-Gymnasium Eichstätt, iLab an der KU

Link zu Materialien und Presseberichte der Projekte

Reflexion des Seminars aus der Perspektive von Grundschulstudierenden

Inwiefern die Planung und Durchführung des Projekts zur Professionalisierung der Studierenden beiträgt, wurde begleitend zum Seminar evaluiert. Hierzu wurden Aussagen der Studierenden zu Reflexionsimpulsen analysiert.